Schulentwicklungsplan in der Sackgasse

Theresia Görgen

Die Schulentwicklung stagniert und der 2013 beschlossene Plan entspricht nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten.  Ein Vergleich der aktuellen Zahlen mit den für das Jahr 2017 von „biregio“ prognostizierten Schüler*innenzahlen der gefährdeten Grundschulstandorte, zeigen Stabilität und Wachstum. Im Plan heißt es, dass die „Kollateralgewinne“, welche u.a. durch die Veräußerung der Immobilien entstünden, in die Erweiterung bzw. den Neubau und die Sanierung erhaltungswürdiger Grundschulen investiert werden sollten. Triers Schulentwicklungsplanung dümpelt auf der Grundlage dieser teilweise überholten Fakten weiter vor sich hin. Sanierungsbedarfe von Grundschulen werden nicht umgesetzt und das unsägliche Gespenst „Schulschließungen“ geistert weiterhin durch die betroffenen Stadtteile. Während einerseits auf der Grundlage des „Aktionsplans Inklusion“ Maßnahmen ergriffen werden, Barrieren im Bereich Bildung/Schulen abzubauen, würden mit der Schließung von Grundschulen in den betroffenen Stadtteilen, Barrieren für Grundschüler*innen mit und ohne Behinderungen aufgebaut. Was fehlt, ist ein klares Bekenntnis zu Stadtteilgrundschulen, eingebettet in die vorhandene Sozialstruktur ihrer Stadtteile. Diesem Leitziel verhaftet, könnte auch der Flächennutzungsplan entsprechende Impulse setzen. Es ist unbestritten, dass die Erschließung eines Baugebietes mit einer Ansiedlung von 2300 bzw. 4000 Menschen in einem Stadtteil, Einfluss auf den Schulentwicklungsplan hat. Umgekehrt könnten Stadtteile mit einer kleinen Grundschule, durch die Ausweisung kleinerer Baugebiete und dem daraus folgenden Zuzug von Familien unterstützt werden. Was fehlt, ist ein Gesamtkonzept, in dem die einzelnen Handlungsfelder „Zukunft für Trier 2030“, Schulentwicklung, Stadt(teil)entwicklung und Inklusion zu einem sinnvollen miteinander korrespondierenden Ganzen zusammengefügt werden.

Theresia Görgen, Linksfraktion Trier