Bedarfsgerechte Kita-Öffnungszeiten

Theresia Görgen

Betreuungszeiten von Kindertageseinrichtungen und Horten gewinnen für Eltern zunehmend an Bedeutung. In immer mehr Familien sind beide Elternteile berufstätig oder das Kind wächst bei einem Elternteil auf. Dass viele Familien sich längere Öffnungszeiten wünschen, zeigt auch eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung: 63 Prozent der Eltern gaben darin an, dass sich die Öffnungszeiten der Kitas nicht am tatsächlichen Bedarf orientieren. Eltern geraten im Spannungsfeld zwischen Beruf und Kinderbetreuung leicht unter Druck. Manchmal fehlt eine Viertelstunde am Morgen oder am Nachmittag, um in den Beruf wieder einsteigen zu können.

 

Natürlich obliegt es in erster Linie den Arbeitgeber*innen, sich den Bedürfnissen von Familien anzupassen und alles im Bereich einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten zu tun.

 

Aber nicht immer ist dies möglich. Was macht eine Mutter, die in Luxemburg arbeitet und mehrmals gestresst im Stau steht, weil sie weiß, dass sie zu spät in der Kita sein wird? Was macht eine Lehrerin, die gerne wieder ihren Beruf ausüben würde, der aber morgens zwanzig Minuten fehlen, um pünktlich vor Unterrichtsbeginn in der Schule zu sein? 

 

Öffnungszeiten, die den Bedürfnissen der Eltern entgegenkommen, sind nicht nur für weniger gestresste Eltern wichtig – auch die Kinder profitieren davon, nach der „normalen“ Betreuungszeit in der Kita nicht ständig von wechselnden Bezugspersonen weiter betreut werden.

 

Es geht auch nicht darum, dass die Kinder mehr Zeit in der Kita oder im Hort verbringen sondern die Betreuungs- und Bildungszeit soll zu anderen Zeiten möglich sein -  und das natürlich qualitativ hochwertig und nicht zu Lasten der Beschäftigten in den Einrichtungen.

 

Theresia Görgen

Linksfraktion