Im Dienste eines sinnlosen Krieges

Wolfgang Schmitt

An den Vorfahren der Afghanen ist schon Alexander der Große gescheitert. Großbritannien scheiterte 1841 und 1878, dann 1979 bis 1989 das sowjetische Intermezzo. Seit Jahrhunderten haben die Afghanen alle Besatzer trotz ihrer inneren Differenzen vernichtend aus ihrem Land vertrieben. Seit etwa neun Jahren kämpfen internationale Soldaten des Natobündnisses in Afghanistan mit afghanischen Wahrlords und korrupten Eliten

An den Vorfahren der Afghanen ist schon Alexander der Große gescheitert. Großbritannien scheiterte 1841 und 1878, dann 1979 bis 1989 das sowjetische Intermezzo. Seit Jahrhunderten haben die Afghanen alle Besatzer trotz ihrer inneren Differenzen vernichtend aus ihrem Land vertrieben. Seit etwa neun Jahren kämpfen internationale Soldaten des NATO-Bündnisses in Afghanistan mit afghanischen Wahrlords und korrupten Eliten. Die Bilanz 1937 Tote Soldaten, davon 43 Bundeswehrsoldaten. Erst am 20.07.2010 wurden bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Bundeswehrpatrouille in der nordafghanischen Provinz Kunduz vier deutsche Soldaten verletzt. Nicht nur die Zahl der Toten Soldaten, auch die Zahl der Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen nimmt rasant zu, durch die hohe Intensität der Kampfhandlungen. Deutsche Soldatinnen und Soldaten sterben auf der Grundlage eines Sachzwangs der Bündnistreue gegenüber der USA, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Bundesregierung und der Verteidigungsminister suggerieren ein Aussteigen Deutschland aus der ISAF – Mission, ein schneller Abzug aus Afghanistan ist politisch nicht möglich. Dazu kommt, dass die deutsche Rüstungsindustrie gewaltige Provide macht, weil die Nachfrage der Bundeswehr enorm gewachsen ist und für jeden zerstörten Marder oder Dingo ein neuer gebraucht wird, solange diese Rüstungsindustrie über ihre zahlreichen Lobbisten politischen Einfluss ausübt, werden Abgeordnete den Einsatz in Afghanistan weiter verlängern. Dieser Krieg kostet uns jährlich über drei Milliarden Euro. Die Niederlande haben gezeigt dass es in Wirklichkeit auch anders geht, dort beschloss das Parlament gegen den Willen der Regierung den Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan. Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland lehnen den Krieg in Afghanistan seit vielen Jahren mit einer Zweidrittel-Mehrheit ab. Seit 2001 sind über 1200 Zivilisten in Afghanistan dem Krieg zum Opfer gefallen, darunter viele Kinder. In Masar-i-Scharif hatten am Anfang des Monats Hunderte von Afghanen gegen die steigende Zahl von zivilen Opfern protestiert. Die Demonstranten skandierten Parolen gegen ausländische Streitkräfte und den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai. Die Politiker und Bürokraten haben unsere Soldatinnen und Soldaten unter falschen Vorwänden in ein Land geschickt, aus dem viele nicht mehr lebend oder am Leib und Seele verstümmelt wieder zurück kommen.

Daher fordern auch die Linken in Trier: Raus aus Afghanistan Heute und nicht Morgen.