Handlungsbedarf sozialer Wohnungsbau

Theresia Görgen

Triers Bevölkerung wächst beständig und damit wird bezahlbarer Wohnraum knapp. Eine weitere unerfreuliche Folge der großen Nachfrage sind überdurchschnittlich angestiegene Mieten. Viele Bürger*innen können bei dem Wettlauf um Wohnraum aufgrund der enorm gestiegenen Mieten nicht mehr mithalten. Die Stadt Trier muss ein ausreichendes Angebot an Mietwohnungen mit einem preiswerten Teilsegment vorhalten. Dies kann die Stadt nur garantieren, wenn sie selbst Eigentümerin von Wohnungen ist. Zurzeit sind nur 700 Wohnungen in städtischem Besitz. Hinzu kommt, dass die Belegungs- und Mietpreisbindungen vieler Sozialwohnungen privater Investoren in den nächsten Jahren auslaufen werden. Die Stadt steht unter Handlungsdruck. Mit dem geplanten Neubau von Sozialwohnungen - z.B. als Gesellschafterin in der  öffentlich-privaten Partnerschaft EGP im „Burgunderviertel“ - wird zwar mit Beteiligung der Stadt neuer sozialer Wohnraum geschaffen, der aber nach Ablauf der Mietbindungsfristen der ISB-Förderung von in der Regel 15 Jahren wieder auf den freien Wohnungsmarkt übergeht. Die Mieten werden dann in die Höhe schießen und die Stadt steht dann wieder vor dem gleichen Problem.

Kurzfristige Lösungen durch private oder öffentlich-private Investoren, werden das Grundproblem fehlenden sozialen Wohnraums für Trier nicht lösen können. Trier muss dringend den eigenen Bestand an sozialem Wohnraum in städtischem Besitz erhöhen. In Rheinland-Pfalz haben 18 Städte eigene kommunale Wohnungsgesellschaften und verfügen damit über einen langfristig gesicherten Bestand an sozialen Wohnraum. Auch Trier braucht eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, um seinen Bürger*innen, die sich auf dem freien Wohnungsmarkt kaum noch versorgen können, geeigneten sozialen Wohnraum dauerhaft gewährleisten zu können.

 

Theresia Görgen, Linksfraktion