Aktionstag – Hinter verschlossenen Türen!

Jessica Kreutz

Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist ein Thema, das gerne als Randthema abgestempelt wird. Aber ist es das? Die Zahlen von Beziehungstaten sind steigend, die Dunkelziffer dürfte die Zahlen um einiges steigern. Eine Anfrage der Linksfraktion an die Stadt Trier im März dieses Jahres ergab für das Jahr 2015 320 Straftaten im Bereich Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Die Opfer können sich an Unterstützungseinrichtungen wenden. Was aber erwähnt werden sollte, viele Unterstützungseinrichtungen werden durch Vereine organsiert, in denen Ehrenamtliche arbeiten.  Es gestaltet sich seit Jahren schwierig, neue Frauen für diese Arbeit zu gewinnen. Die Finanzierungen durch die Stadt Trier werden aus freiwilligen Leistungen gezahlt und decken nur einen kleinen Teil der Miete und Unkosten dieser Einrichtungen. Dies ist zwar eine gängige Praxis, ein fester Platz im Haushalt wäre dennoch ein überfälliges Zeichen. Auch können nicht alle Hilfesuchenden in Frauenhäusern aufgenommen werden. Jede abgelehnte Frau ist eine Frau zu viel! Ein Problem, so die Erfahrung der Einrichtungen, ist die lange Verweildauer der betroffenen Familien, weil diese oft keine Wohnungen finden.

Das Ziel von Gesellschaft und Politik auch in Trier muss es sein, allen Betroffenen, seien es Frauen, Männern oder Kindern, den Schutz und die Hilfe zu geben, die sie brauchen, um der Gewaltspirale zu entkommen. Aus diesem Grund hat die Linksfraktion als Kooperationspartner die Wanderausstellung „Hinter verschlossenen Türen“, die am 05.05.2017auf dem Porta Nigra Vorplatz von 11:00 bis 15:00 Uhr anzusehen ist, mit vorbereitet. Um 19 Uhr findet im Café Balduin eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Häusliche Gewalt“ statt. Diese Ausstellung dient der Enttabuisierung und Sensibilisierung eines Problems, welches endlich aus der Nische eines Randthemas herausgenommen werden muss. Wir laden Sie herzlich ein, vorbei zu kommen.

 

Jessica Kreutz, Mitglied für die Linksfraktion im Dezernat III