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"Kultureuro macht Kultur zum Sündenbock"

Katrin Werner

Über die Forderung von Bertrand Adams, MdL und Vorsitzender der Trierer CDU-Stadtratsfraktion, einen Kultureuro für Trier einzuführen, erklärt Katrin Werner, Mitglied im Deutschen Bundestag:

„Die Idee klingt auf den ersten Blick verlockend: TouristInnen, die nach Trier kommen, sollen pro Person und Nacht eine Kulturtaxe zahlen. Die erhofften Gewinne könnten dann in die leere öffentliche Stadtkasse fließen und so die Finanzierung von Kultur- und Tourismusstätten ermöglichen.

Zwar hört sich ein Euro pro Nacht und pro Person nicht viel an – doch auf eine vierköpfige Familie hochgerechnet, können hier Unkosten entstehen, die gerade dazu beitragen, dass man sich gegen Trier als Urlaubsort entscheidet.

Die städtischen Kassen sind leer und insbesondere im Kulturbereich mangelt es an Investitionen. Die Idee eines Kultureuros macht die Kultur zum kommunalen Sündenbock einer unausgereiften Landesfinanzplanung. Kulturpolitik ist Landesaufgabe und bedarf deshalb einer angemessenen Finanzierung des Landes. Kulturtaxen können die Standortattraktivität verschlechtern, dies würde sich für Trier als ein Boomerang erweisen.